Deutlich emotionaler als am Samstag ging es am Sonntag im Festgottestdienst zur Verabschiedung von Familie Werner zu. Der Gottesdienst, durch den Jessika Heils und Gerlinde Sale führten, stand ganz unter dem Thema „Laufen“. So gab es für Simon und Damaris eine sogenannte „Versorgungsstation“, an der sie sich immer wieder unterschiedliche Dinge abholen konnten, die sie auf ihrem Weg stärken sollten. Während des Gottesdienstes bekamen sie so zum Beispiel zwei Powerriegel mit einem Bibelvers, damit sie auf ihrem Weg bei Kräften bleiben oder auch eine Wasserkaraffe, um einmal aufzutanken und innezuhalten. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Band der Gemeinde und durch den jungen Chor unter der Leitung von Doris Hansmann mitgestaltet.
Die Predigt wurde vom lutherischen Pastor und engen Freund der Familie Werner, Simon de Vries gehalten. Mit einem Augenzwinkern analysierte er zu Beginn die liturgische Kleidung von baptistischen Pastoren (weißes Hemd, blue Jeans, schwarzer Gürtel). Um möglichst wenig aufzufallen, hielt er sich an diese „Regeln“. In seiner Predigt machte er deutlich, dass es im Glauben, ähnlich wie beim Laufen, nicht nur auf die Willenskraft ankommt, sondern vor allem auch auf Training. Zudem betonte er, dass keine Konfession den ganzen Glauben abdecken könnte. Genauso haben Damaris und Simon ihren Glauben in Nordhorn gelebt, was auch in den späteren Grußworten deutlich wurde.
In den zum Teil sehr persönlichen Grußworten (Dr. Gabriele Obst (Schulleiterin des evangelischen Gymnaisums), Dieter Wiggers (Vertreter der Ökumene in Nordhorn), Beatrix Sielemann-Schulz (Pastorin der reformierten Kirche), Johannes Palmer (Vertreter der Gemeinde Meppen), Silvia Vries (stellvertretende Bürgermeisterin) und Jan-Gerd Sandersfeld (Vertreter des Landesverbands Nordwestdeutschland)) wurde Simons und Damaris‘ Engagement und gute Zusammenarbeit besonders deutlich. Vor allem das Einbringen Simons in die ökumenische Arbeit innerhalb Nordhorns wurde besonders betont.
Neben den Grußworten wollte sich auch der Vogel „Kecki“ von Familie Werner und besonders von Nora Marie, Elisa und Mats verabschieden. Dieser wollte wissen, wo Afrika liegt und ob Familie Werner auf ihrem Weg nach Berlin vielleicht seinen Freund Abu, den Riesenelefanten, mitnehmen könnten, damit dieser zurück nach Afrika kommt. Zudem gab er die Hoffnung nicht auf, dass Simon irgendwann nochmal lernt zu fliegen, weil er schließlich beim Segen immer seine Arme hebt, aber nicht abhebt. Zum Abschied schenkte er den Kindern ein Buch, in dem ein Elefant zurück nach Afrika gebracht wird.
Schon während des Gottesdienstes hörte man immer wieder das Öffnen von Taschentuchpackungen und das Schnäuben von Nasen. Dies wandelte sich bei vielen Gemeindegliedern nach dem Gottesdienst in Tränen um. So war es ein sehr emotionaler und tränenreicher Abschied von Familie Werner. Dies macht deutlich, wie viel Simon und Damaris in der Gemeinde bewegt haben und dass sie sehr vermisst werden. Wie Simon de Vries gesagt hat: „Mit euch sind Dinge hier gewachsen, die nicht weggehen werden.“
Guten Flug (wie Kecki sagen würde)!